T. Tourenbuch

Ötscher von Erlaufboden mit Höhlenbesuch, Ötschergräben & Tormäuer

Ich wollte schon länger einen Ötscherbesuch mit den Ötschergräben kombinieren. Und bei den Ötscherhöhlen war ich auch noch nicht - also war etwas Routenplanung angesagt. Erster Plan war von Wienerbruck runter zum Kraftwerk und dann über die Tormäuer weiter nach Trübenbach, ... Nachdem mir das jedoch zeitlich zu knapp war (wollte nicht im Dunklen wandeln) entschloss ich mich gleich nach Erlaufboden runter zu fahren, dies erspart ca. 4-5km Wegstrecke für den Auf/Abstieg nach Wienerbruck und somit eine gute Stunde Gehzeit.

Los geht's trotzdem früh, kurz vor sieben Uhr starte ich am Parkplatz in Erlaufboden. Ich folge zuerst der Panoramastraße die mich auf Asphalt, vorbei am Kraftwerk Erlaufboden und am Holzknechtmuseum, bis runter zur Erlauf führt. Noch ist's ziemlich frisch, mein Auto hat mich bei der Herfahrt vor Eis gewarnt :-). Neben einem großen Parkplatz (alternativer Startpunkt) geht es auf einer Forststraße entlang, die mich nach einem Linksknick an ein paar Häusern von Trübenbach vorbeiführt. Wenig später rechts hinunter und auf einer Brücken über einen trüben Bach und dann ab in den Wald. Hier ist es, wie für Jahreszeit und Wetter üblich, schlammig und so rutsche ich weiter hinauf. Ein paarmal quere ich die Forststraße, die wohl zum gleichen Zwischenziel führt, nämlich nach Bärenlacken. Vorher wandere ich jedoch noch durch ein nebelverhangenes Waldstück, das um die Uhrzeit doch etwas mystisch ist. In Bärenlacken angekommen treffe ich auf einige Wanderer, die von Raneck kommen. Nun beginnt der bekannte Anstieg im Wald zum rauhen Kamm. Bald überschreite ich die Nebelgrenze und ein toller Ausblick auf die Herbststimmung und die weitläufigen Nebelschwaden im Tal wird sichtbar.

Über einen trüben Bach in Trübenbach Netze im Wald Es wird heller

Nach einigem hin und her erreiche ich den Kammweg. Beim nächsten Wegweiser biege ich aber nicht gleich auf den Rauhen Kamm ab, sondern besuche die beiden Ötscherhöhlen. Der Abstieg gestaltet sich etwas mühsamer als gedacht, zuerst ein Stück steil hinunter, dann meist auf schrägem Pfad entlang der blau-weißen Markierung. So geht es ca. 100 Höhenmeter hinab bis zum Geldloch. Nachdem ich weder die passende Ausrüstung noch Mitstreiter dabei habe, staune ich nur über die Eingangshöhle und wage mich nicht weiter hinein. Dafür gibt es eine längere Pause, da ich die Jause nicht über den Kamm tragen will. Während der Rast habe ich einen tollen Ausblick rüber zur Gemeindealpe und einer breiten Nebelfront dahinter, sowie zu diversen Hügeln Richtung Heimat. Nun geht es retour zum Kamm, unterwegs schau ich noch im Taubenloch vorbei. Es folgt der Anstieg am Rauhen Kamm, heute ist besondere Vorsicht geboten, da viele Steine am ersten Teilstück aufgrund des Sonnenmangels nass und rutschig sind. Auch sind an so einem schönen Tag natürlich viele Leute unterwegs. Ich komm ganz gut voran und kann mich heute sogar ins Gipfelbuch am Herrenstand einschreiben (letztes Mal war es entweder voll oder nicht vorhanden).

im Taubenloch Gemeindealpe und Nebel Letzter Blick zurück

Nur noch ein Stück fehlt bis zum Gipfelkreuz. Nachdem hier viele Leute für ein Foto anstehen, verzichte ich darauf und pausiere nur kurz. Am heutigen Ausblick beeindruckt die Wolkendecke Richtung Norden und die Nebelwand, die sich etwa hinter dem Hochschwab auftürmt. Flotten Schrittes geht es runter zum Schutzhaus, wo ein ordentliches Mittagessen ansteht. Nach längerer Pause geht es im Sonnenschein runter zum Riffelsattel und von hier zuerst direkt über eine Wiese und dann im Wald gemütlich hinab bis zu einer Forststraße. Dies führt mich nach einem Rechtsknick zu einer T-Kreuzung, bei der ich links abbiege und am Spielbichler Haus vorbeispaziere. Es folgt ein unspannender Weiterweg auf der flachen Forststraße bis zum Abzweiger in die Ötschergräben. Alternativ ging es hier gerade aus zum Jägerherz, von dem der Weg, der an den Höhlen vorbei zum Kamm führt, beginnt. Der Abstieg in die Ötschergräben führt durch Wald und mit ein paar rutschigen Passagen runter zum Schleierfall. Achja - einen Bach gab es auch zum Überqueren.

Blick hinauf Schön Durch die hinteren Tormäuer

Beim Schleierfall stärke ich mich nochmal mit den letzten Mannerschnitten, dann beginnt der Rückweg entlang des Ötscherbaches. In den hinteren Ötschergäben war ich schon länger nicht mehr, den Weg hatte ich noch etwas naturbelassener als der vordere Teil zwischen Wienerbruck und Ötscherhias in Erinnerung, inzwischen gibt es aber auch schon mehr Passagen mit Seilsicherung. Insgesamt liegen noch ca. 10km Rückweg vor mir, die ich ohne große Pausen hinter mich bringe. Es geht vorbei am Mirafall und Ötscherhias bis zum Kraftwerk in Wienerbruck. Nun folgt der für mich bisher unbekannte Weg entlang der Erlauf durch die hinteren Tormäuer. Durch das Kraftwerk gibt es hier anfangs wenig Wasser, durch diverse Quellen und Wasserfälle wird dies bald wieder mehr. Die Schlucht ist etwas breiter als die Ötschergräben, der Pfad ist ähnlich, jedoch sind weniger Stege notwendig. Noch einmal geht es an einem schönen Wasserfall vorbei und nach kurzem auf und ab erreiche ich den Ausgangspunkt lange genug vor Sonnenuntergang.

Route: Erlaufboden - Trübenbach - Bärenlacken - Abzw. Ötscherhöhlen - Geldloch - Taubenloch - Rauher Kamm - Ötschergipfel - Ötscher Schutzhaus - Riffelsattel - Spielbichler - Hintere & Vordere Ötschergräben (Schleierfall - Mirafall - Ötscherhias - Kraftwerk Wienerbruck) - Hintere Tormäuer - Erlaufboden
Statistik: 8h45/1630hm/29km