T. Tourenbuch

Schneeberg - Nandlgrat, Fadensteig und Gewitter

Dieses Jahr fehlen ja noch einige Klassiker aus dem Heimatbundesland. Nachdem ich gestern schnell den Ötscher erledigt habe, ist heute der Schneeberg dran. Für den Aufstieg wähle ich eine für mich neue Route - den Nandlgrat - mit einigen 1er Kletterpassagen. Start ist in Losenheim, bei der Talstation des Salamanderlifts. Von dort entlang der Straße hinauf, wo gleich mal eine schwarze Schlange (Tippe auf Höhlenotter) den Weg kreuzt. Ein Stück weiter gibt es eine Übung der Bergrettung mit Helikopterflug und vielen frewilligen Helfern. Ich gehe weiter, biege nach links ab und wandere in der Hitze dahin. Dabei folge ich immer den Wegweisern zum nördlichen Grafensteig. Vorbei geht es an der Ferdinand Bürklehütte und weiter bis zur Rieshütte, die derzeit anscheinend reaktiviert wird.

Bergrettung im Einsatz Anfangs noch Gehgelände Wenig Verkehr heute

Hier habe ich auch bereits den Einstieg zum Nandlgrat erreicht. Anfangs geht es über steileres Gehgelände aufwärts und noch brauch ich die Hände eher selten. Einmal wird ein Stück abgestiegen und es folge eine Querung durch eine Latschengasse. Dann kommt der Teil mit mehr Kraxelpassagen und viel lockerem Sand und Steinen. Die Kraxelei gefällt mir, die Steinrutschrei ist nicht meine Lieblingsdisziplin. Die Sonne heizt mir ziemlich ein, an ein paar Stellen gibt es erfrischenden Wind. Nach einigem weiteren Anstieg ist das Steigbuch erreicht. Weitere Gehpassagen und kurzen Kraxeleinlagen folgen, dann geht es nochmal ein Stück hinab, bevor der letzte Anstieg zum Schneebergplateau beginnt. Hier treffe ich auf den Fadensteig, auf dem ich später absteigen werde. Hier geht es etwas flotter als im Steilanstieg bis zum Gipfel. Aus Richtung Rax ist Donnergrollen zu hören, das ich heute nicht eingeplant habe. Darum geht es flotten Schrittes zurück ins Tal. Kurz vor dem Fadensteig beginnt es dann auch zu Schütten und am Steig hagelt es dann. Aus dem Steig wird so ein Wasserfall und ich beeilie mich nochmal mehr. Kurz wird der Regen etwas weniger, kurz vor der Waldpassage geht es dann aber wieder los und als ich hier das letzte Stück durch die Bäume abrutsche donnert es auch in der Nähe. Schnell geht es in die Edelweißhütte wo ich etwas auftrockne.

Und dann das letzte Mal hinauf Wetter in Anmarsch Hagelkörner

Nach Pause geht es im leichten Regen das letzte Stück hinab nach Losenheim. Kurz bevor ich im Tal ankomme scheint wieder die Sonne und auch der Lift ist wieder in Betrieb. Ob es nun besser gewesen wäre, länger in der Fischerhütte zu pausieren oder ob es 30 Minuten später wieder gewitter hätte, weiß ich nicht. Man sollte sich um die Jahreszeit nicht auf den Wetterbericht verlassen (Gewitter erst abends in Ybbstaler/Eisenerzer Alpen) sondern beim ersten Anzeichen einkehren oder umdrehen. Ich bin nur froh, dass nichts passiert und werde in Zukunft wieder besser planen und früher starten. Vom Abstieg gibt's keine Fotos - hatte Besseres zu tun.

Route: Losenheim PP Liftstation - Bürklehütte - Rieshütte - Nandlgrat (1) - Klosterwappen (2076m) - Fischerhütte - Fadensteig - Edelweißhütte - Losenheim
Statistik: 5h15/1270hm/12,3km