T. Tourenbuch

Auf den Pico Viejo

Heute geht es in den Teide Nationalpark. Natürlich würde ich gerne den höchsten Berg der Insel - den Teide - besteigen, jedoch sind seit mehr als zwei Wochen die Genehmigungen für die Gipfelbesteigung voll ausgebucht. Somit nehme ich eine nicht minder spannende und wesentlich weniger frequentierte Route und mache mich auf den Weg zum Pico Viejo. Das Auto parke ich am Aussichtsplatz Mirador de Chio neben der TF38. Es geht zuerst flach mit etwas Höhenverlust unweit der Straße nach Norden, bis ein kleines Wäldchen gequert wird und kurz danach den Weg nach rechts hinauf. Nicht wirklich steil wandere ich weiter bis zu vielen von Menschenhand aufgeschlichteten Mauern. Nun in einem kleinen Tal etwas steiler durch einige Kehren weiter bergan. Aufgrund des großen Höhenunterschieds vom Quartier nahe der Meereshöhe bis auf den Gipfel lege ich heute deutlich mehr Pausen ein und achte auf etwaige Kopfschmerzen, die jedoch ausbleiben. Nach dem ersten Krater teilt sich der Weg - Der mit N° 9 bezeichnete Pfad wird verlassen und es geht eher gerade bzw. leicht links weiter zum nächsten Krater. Bald wird der Weg steiniger und auch steiler, ein genauer Blick zu den nächsten Steinmännchen ist nie schlecht.

Unendliche Weiten Steiniger und mehr Wegsuche Ausblick in den Pico Viejo Krater und zum Teide Leichtes Kraxeln zum Plateau beim Pico Sur Halb umrundet, Blick in den Krater

Nach einer weiteren Pause folgt der anstrengende Anstieg durch lockeres Lavagestein, hier rutscht man oft zurück und ich bin froh, doch die Wanderstöcke in den Reisekoffer gepackt zu haben. Knapp unter 3000 Meter Höhe ist der Kraterrand bereits im Blick und ich mache den ersten Abstecher zum Westrand des Kraters. Den Rückweg zum Normalweg laut GPS Track kürze ich etwas ab und steige über einiges Lavagestein quer weiter auf zum Plateau beim Pico Sur Gipfel des Kraters. Beim Lavagestein heißt es immer aufpassen - durch das leichte Gewicht bewegen sich auch größere Brocken noch deutlich. Vorbei am Pico Sur blicke ich nun zum höchsten Punkt im Nordosten des Kraters - den Pico Viejo. Der liegt zwar nicht auf der Rother Wanderroute #80, aber den zusätzlichen Weg nehme ich gerne in Kauf und stehe etwa zwanzig Minuten später am höchsten Punkt des Kraters (und ca. drei Meter höher als am bisher höchsten Gipfel in Südtirol).

Am Pico Viejo mit Teide Ausblick zum Guajara und Umgebung Noch ein Krater

Nach ausreichend langer Pause mit Krater-, Teide- und Meerblick wandere ich zuerst das erste Stück am gleichen Weg retour, bevor ich nicht wieder Richtung Pico Sur auf- sondern direkt absteige. Das erste Stück ist mühsam über Fels- und Lavagestein zu gehen, dann wird der Untergrund lockerer und ich kann schnell - fast wie im Winter mit den Schneeschuhen - durch den Lavasand abrutschen. Das schont die Knie und den alten Wanderschuhen macht es auch nicht mehr viel aus. Nachdem ich so einige Höhenmeter absolviert habe, geht es vorbei am großen Narices del Teide Krater, um nach einer Hangquerung nochmal lustig dahin zu rutschen. Dann wird es im Lavagestein nochmal anstrengender, während am Ende des Weges schon lange der Parkplatz zu sehen ist - nach einer letzten Querung des Vulkanausläufers und kurzer Wegverwirrung erreiche ich den Ausgangspunkt. Ein wirklich spannende Tour, aber nur für trittsichere und ausreichend konditionierte Wanderer.

Route: Mirador de Chio - Weg N° 9 - El Calderón Krater - Pico Sur - Pico Viejo - Narices del Teide Krater - Mirador de Chio
Statistik: 5h/1160hm/13,4km