T. Tourenbuch

Durch die Weichtalklamm auf den Schneeberg

Heute geht es auf die höchste Erhebung Niederösterreichs - den Schneeberg. Start ist beim Weichtalhaus (~570m, geschlossen bis 2015). Hoch geht es durch die Weichtalklamm, dies ist ein schwarz markierter Steig mit einigen Leitern und gesicherten Kletterpassagen (Klettersteig A/B). Der Weg führt anfangs durch Wald und bald über Fels in die Schlucht. Der Steig ist wirklich nur für geübte Wanderer zu empfehlen, wer in Sneakern unterwegs ist oder schon bei großen Ausfallschritten Probleme hat (man glaubt nicht, was man alles so trifft), sollte lieber den alternativen Ferdinand Mayer Weg, der die Klamm im Westen umgeht, benutzen.

Ich erreiche bald die erste noch kleine Leiter, immer wieder geht es über Baumstämme und Fels bergauf. Nachdem ich in einer Klamm bin, tropft auch hier und da etwas Wasser herab und einige rutschige Stellen sind somit auch dabei. In einige große Felsblöcke sind Tritte herausgeschlagen, Eisenketten helfen beim Aufstieg. Zwischendurch öffnet sich die Schlucht immer wieder, insgesamt müssen ca. 600 Höhenmetern überwunden werden, bis man auf den Normalweg trifft. Nun geht es im leichteren Gelände durch Wald bis zur Kientalerhütte (1380m, offiziell 2h30 Gehzeit). Von hier können noch geübterte über einen B/C Klettersteig den Turmsteig neben der Hütte erklimmen. Ich kaufe mit alternativ ein Erfrischungsgetränk und blicke rüber zum Raxplateau. Nun gibt es mehrere Möglichkeiten um in theoretisch 2-2h30 den Gipfel zu erreichen oder auch den Schneeberg am Grafensteig zu umrunden.

Nicht zu verwechseln Zweite Leiter Zuerst nach rechts Die dritte Leiter Unter dem Felsblock hindurch

Ich wandere zuerst ein Stück den südlichen Grafensteig entlang bis ich zum Fleischer Gedenkstein komme. Hier geht es nach rechts weiter Richtung Gipfel. Am Weg hat man immer wieder die Gipfelaufbauten im Blick. Ich überschreite die Baumgrenze, übergehe den Schauerstein und folge den Eisenstangen bis zum Kaiserstein. Der Ausblick ist für das leicht betrübte Wetter noch ganz gut, den Neusiedlersee kann ich jedoch nicht erkennen. Vorbei an der Fischerhütte geht es weiter bis zum Gipfelkreuz am Klosterwappen. Hier ist erstmal Zeit für eine Rast, bis mich kurz vor zwölf Uhr ein paar Regentropfen treffen. Diese habe ich laut Wetterbericht erst später erwartet, also mache ich mich bald auf den Rückweg durch den Stadelwandgraben. Im Abstieg tröpfelt es immer wieder leicht, aber echter Regen kommt nicht auf. Vom Gipfel geht es zuerst über eine Wiese hinunter, bis ich Latschengebiet erreiche. Nun über Stein und Fels weiter abwärts, bis zur Kreuzung mit dem Grafensteig. Im Wald geht es weiter bis zur Märchenwiese und zum Gipfel der Stadelwand.

Tiefblick Fischerhütte Wolken ziehen auf

Nun geht es Waldwegen mit Wald, Stein und Laubboden zurück ins Tal. Der Abstieg ist nicht unanstrengend, da es unter Laub und Steinen immer etwas rutschig sein kann. Vorbei geht es an den Stadelwänden, in denen ein paar Kletterer abhängen, bis ins Tal. Nun auf der Straße ca. einen Kilometer zurück bis zum Weichtalhaus. Somit war ich endlich mal auf einem ordentlichen Wanderweg am Schneeberg (zuletzt bin ich neben der Bahn rauf gegangen). Nachdem es noch einen Haufen Wege auf und rund um den Berg gibt, werde ich sicher wiederkommen.

Route: Weichtalhaus - Weichtalklamm - Kientaler Hütte - Fleischer Gedenkstein - Schauerstein - Kaiserstein - Klosterwappen - Stadelwand - Weichtalhaus
Statistik: 5h45/15km/1600hm