Ab Nachmittag soll das Wetter schlechter werden, also suche ich mir eine eher kurze Tour und somit geht es über die Gippelmauer zum Schwarzauer Gippel und dem Gippel (ohne extra Ortsnamen). Ich parke mein Auto in einer Parkbuch kurz vor dem Zögernitz Gehöft. Nun geht es nicht nach rechts auf den Treibsteig, sondern geradeaus der leicht blauen Markierung folgend. Zuerst ein Stück auf der Straße, um eine 180° Kehre, dann eine leichte Rechtskure und nach etwa 15 Minuten nach rechts auf einen Waldweg. Es geht einem etwas verwachsenen Weg hinauf, der ein paar mal die Forststraße gequert. Zwischendurch kann man mit gutem Auge (oder gutem Zoom) bis zum Kreuz auf der Hofalm blicken. Ein letztes Mal wird die Straße gequert und nach einem weiteren Anstieg folgt eine Hangquerung und dann nochmal ein kurzer Anstieg zum Preinecksattel.
Von hier kommen die Wanderer, die die komplette Überschreitung von Schwarzau über den Obersberg bis zum Göller machen, aber auch der Abstieg ins Preintal ist hier möglich. Für mich geht es weiter nach rechts und nach einer kurzen leichten Passage wird es echt anstrengend: Zwischen Steinen geht es ziemlich direkt zum Gipfelkamm. Teils ist es etwas rutschig und so muss ich schon auf die Schrittfolge achten. Nach ein paar mal Schnaufen steh ich so am Kamm der Gippelmauer und nun geht es zwischen den Latschen bis zum Gipfel des Schwarzauer Gippels. Kreuz gibt's hier keines, man muss den höchsten Punkt schon selbst erkennen (oder am Navi sichten :-) ). Nun geht es ein Stück bergab bis zum Gippeltörl. Hier mache ich einen Abstecher zur Gippelalm, wo ich herzlich empfangen werde und mich mit kühlem Getränk erfrische. Nach kurzer Rast und netter Plauderei geht's über den Hang unmarkiert wieder Rauf zum Kamm, vorbei an ein paar Kühen und zum letzten Anstieg vor dem Gipfelkreuz.
Hier trag ich mich ins Buch ein, blicke in die Gegend auf einen Haufen Wolken, die Richtung Rax schon dunkler werden und verputze meine Jause. Püntklich um 12.00 spüre ich ein paar Regentropfen und so mache ich mich kurz darauf auf den Rückweg. Es bleibt vorerst bei ein paar Tropfen und so komme ich bald wieder zum Gippeltörl. Hier treffe ich auch die ersten Wanderer des Tages, die gerade den Treibsteig rauf kommen. Dieser ist derzeit wegen Waldarbeiten gesperrt (bis Anfang September), nachdem heute aber nicht gearbeitet wird, gehe ich trotzdem hier runter. Während Arbeitszeiten wär das sicher nicht möglich. Der Name des Treibsteig kommt vom Almauftrieb und ist somit zum Abstieg gemütlicher zum Gehen als die Variante über den Schwarzauer Gippel. Nach etwa einer Stunde Abstieg fängt es zum Nieseln an, das ist aber auch nach ein paar Minuten wieder vorbei. Nach einigen Forststraßenquerungen bin ich nach gut 90 Minuten Abstieg vom Gippel wieder im Tal angekommen. Ich zieh mich um, packe meine Sachen und fünf Minuten nach Abreise beginnt es richtig zu schütten. Somit ein optimales Timing auf einer sehr einsamen Tour.
Route: Hof Zögernitz - Preinecksattel - Schwarzauer Gippel - Gippelalm - Gippel - Treibsteig - Hof Zögernitz
Statistik: 4h30/1240hm/14km