Wie so oft in den letzten Wochen ist es im Tal Grau in Grau und so nehme ich schon eine länger geplante Tour in Angriff. Nachdem ich mich beim letzten Mal in der Gegend etwas vergangen bin, starte ich heute in die andere Richtung, um nächstes Jahr für die große Runde gut vorbereitet zu sein.
Geparkt wird in Inner Wiesenbach bei der Kreuzung Engeltal/Schindeltal. Von dort geht es ein Stück zurück zum Neutalerhof und dann auf einer Forststraße gemütlich bergauf. Ich nehme die richtige Abzweigung und gelange zum verfallenen Quineckhof. Dort in der Kehre wieder nach rechts bis ich die breite Forstraße quere. Nun etwas steiler durch eine Waldgasse hinauf bis es an ihrem Ende nach links auf einem schmalen Trampelpfad weitergeht. Der Nebel wird dichter, ich kämpfe mich auf Pfaden, Wegen und durch Gestrüpp bis zu einer Wiese. Vorbei an der ersten frostigen Bäumen treff ich wieder auf bekannte Pfade und gelange irgendwann zum kleinen Gipfelkreuz am Wendlgupf. Hier sehe ich auch erstmals eine Sonnenscheibe hinter den Wolken. Es geht gleich wieder ein Stück durchs Laub hinab, bis ich wieder auf einen Trampelpfad gelange. Rechts vorbei an einigen Felsformationen geht es rauf und runter, immer in der Nähe des Kamms. Zwischendurch verlasse die Nebelgrenze und kann ein Stück in der Sonne gehen. Über einen Zaun und eine Wiese geht es so bis zum Gipfelkreuz der Kiensteineröde. Hier habe ich das Hochstaff und die Reisalpe - die weiteren Ziele des Tages - im Blick. Zuerst geht es aber nochmal hinab und vorbei an einig weihnachtlich weißen Bäumen bis zum Wanderweg Richtung St. Veit/Gölsen.
Diesem folge ich ein Stück bis zum Kreuz am Sengenebenberg. Nach kurzer Pause zuerst am gleichen Weg retour und dann weiter bis zur Ebenwaldhöhe. Am Weg dorthin bin ich wieder im dichten Nebel unterwegs und sehe nicht viel von der Gegend. Auf der Ebenwaldhöhe parken immerhin drei Autos, nach einem Stück auf der Forststraße biege ich auch schon wieder auf eine Wiese ab und steige zum Hochstaff auf. Hier gibt es wenige Schneereste und rutschige Pfade. Immerhin durchschreite ich wieder die Nebelgrenze und Blicke am Gipfel vom Schneeberg bis zum toten Gebirge. Nach kurzer Rast hinunter zur Kleinzeller Hinteralm und von dort durch dichten Nebel auf die Reisalpe. Nachdem ich heute nicht gleich in der Früh gestartet bin, muss ich mich etwas beeilen, um noch etwas Licht im Abstieg zu haben.
Der Anstieg ist heute ziemlich gatschig, was am Rückweg spannend wird. Vierzig Minuten später stehe ich am Gipfelkreuz und habe eines der besten Panoramen des Jahres im Blick. Das Schutzhaus hat erst ab 6.12. wieder geöffnet, so setzt ich mich auf die Terasse und lasse mich von der Sonne wärmen. Da die Schatten jedoch immer länger werden und noch gute 900 Meter Abstieg vor mir liegen, mache ich mich bald wieder auf den Weg. Ich versuche etwas abseits der Schlammpfade zu gehen, um nicht all zu oft auszurutschen und gelange bald wieder zur Hinteralm. Hier suche ich im dichten Nebel den Abstieg ins Tal, der deutlich besser begehbar ist. Noch rechtzeitig gelange ich auf die Forststraße, die zurück zum Ausgangspunkt führt. Vorher schau ich jedoch noch kurz beim Wasserfall vorbei. Den langen Forststraßehatscher bewältige ich gerade noch ohne Stirnlampe.
Route: Kreuzung Schindeltal/Engeltal - Neutaler - Quineck - Wendlgupf - Kiensteineröde - Sengenebenberg - Ebenwaldhöhe - Hochstaff - Kleinzeller Hinteralm - Reisalpe - Kleinzeller Hinteralm - Schindeltal
Statistik: 6h/1660hm/22,4km