T. Tourenbuch

Überschreitung von Gippel und Göller

Für heute hab ich mir eine Wanderung ausgesucht, die auch bereits einige Zeit auf meiner Wunschliste steht: Ich möchte die Überschreitung von Gippel und Göller mit einigen Umwegen bewältigen. Meine Tour starte ich kurz nach Sonnenaufgang beim Hof Zögernitz, wobei die Sonne sich noch hinter einem Haufen Nebel versteckt. Von hier wandere ich vorbei am kurzen Weg über den Treibsteig auf einer Forststraße Richtung Preinecksattel. Nach leichtem Anstieg geht es bald in den Wald, wo der Weg über rutschiges Laub steiler hinauf führt. Die Forststraße wird mehrmals gequert, bis ein flacheres Auf-Ab Stück im schrägen Hang folgt. So erreiche ich den Preinecksattel, wo man Richtung Obersberg oder Schwarzau abbiegen könnte. Auf der kurzen, flachen Passage gibt es viele frostige Bäume zu sehen, die vom Wind angeblasen wurden. Es folgt das nochmal steilere Stück hinauf zum Schneeberg- und Raxblick und auf die Gippelmauer, die ich nach etwa zwei Stunden erreicht habe. Hier habe ich auch bald Ausblick zu den Zielen des Tages: Über dem Nebelhaufen tauchen der Schwarzauer Gippel, Gippel, die Hofalm mit dem Schnalzstein und der Göller auf. Ich hab aber auch tollen Ausblick bis ins Gesäuse, Tote Gebirge, Ötscher und Umgebung.

Es weihnachtet fast Noch ein steiles Stück Ausblick zu den beiden Gippel und dem Göller Am Gippel Runter über den Bergrettungssteig 

Auf der Gippelmauer geht es nun leicht auf und ab über viele Wurzeln bis zum unmarkierten Schwarzauer Gippel. Danach wandere ich zuerst über Stein, dann über Wiesen hinunter zum Gippeltörl mit dem lustigen Briefkasten. Die Wegweiser hier weißen eine Gehzeit von 3 1/2h bis zur Göllerhütte aus, die werde ich auf meiner Route aber nicht benötigen. Nach dem kurzen Nebelstück geht es auch schon wieder hinauf bis zur Abzweigung auf den Majewski Steig. Für mich geht es direkt weiter auf den Gipfel des Gippels, wo gerade etwas die Sonne hervorkommt. Während ich Fotos schieße und mich ins Gipfelbuch eintrage wird der Nebel wieder dicker, dafür triff kurz nach mir der erste andere Wanderer des Tages ein. Ihn frage ich auch gleich über den Bergrettungssteig aus, den ich weitergehen möchte, aber noch nie begangen bin. Nachdem auch er ihn als nicht weiter schlimm beschreibt, mache ich mich bald wieder auf die Socken. Der Weg ist eine deutliche Abkürzung, ansonsten müsste ich ca 15 Minuten retour und den ganzen Majewskisteig bewandern. Anfangs geht es steiler hinab, hier heißt es auf Weg und die wenigen Markierung achten. Dann wird es ein Stück flacher, bis ich ca. 20-30 Höhenmeter über ein Fels klettere. Diese Passage ist aber mit Tritthilfen und Stahlseilen gut entschärft. Nun nur noch ein Stück durch den Wald hinab und ich bin auch schon wieder am Normalweg. Diese führt jetzt über Wiesen und durch Wald bis zur Polwischalm hinab, dann geht es auch schon wieder hinauf. Entlang einiger Felsen und rund um ein paar Bäume geht es bis zum Ausblick zur Hofalm. Hier habe ich kurz ein Stück blauen Himmels, während ich zur Kohlröserl-Hütte weiterwandere. Hier angekommen lege ich die erste längere Pause ein, ich hab auch schon mehr als die Hälfte der Tour hinter mir.

Abstecher zur Kohlröserl-Hütte Richtung großer Göller Es ist vollbracht, der große Göller erreicht

Nach der Rast steht der kurze Anstieg bis zum Schnalzstein am Programm, wo inzwischen wieder dichterer Nebel aufgezogen ist. Auch der Blick zum Göller ist nun in Wolken gehüllt. Nach dem Gipfelfoto geht es querfeldein zurück zum Wanderweg, wo ich gleich auf ein Rudel Gämsen stoße. Nun immer bergab über viel rutschiges Laub zum Waldhüttsattel. Am Fahrweg geht es bis zur Wiese unter der Hütte und nach einigen Minuten in den Kehren bin ich auch schon auf dieser angelangt. Im gemütlichen Gastraum stärke ich mich und trockne etwas auf, bevor ich das letzte Wegstück in Angriff nehme. Die ersten Meter gibt es leichten Nieselregen, bald bin ich wieder in den Latschen unterwegs. Ich nehme noch den Abstecher zum kleinen Göller mit, hier reissen die Wolken kurz auf und der Blick ins herbstliche Tal wird frei. Bald wieder im Nebel erreiche ich nach langem Anstieg das Gipfelkreuz am Göller. Hier pfeift (wie so oft) ordentlich der Wind, darum geht es nach Eintrag ins Gipfelbuch auch bald weiter. Zuerst über Stein, dann durch die Latschen und irgendwann im Wald geht es hinab zum Kernhofer Gscheid. Ich mache noch kurz den Abstecher zum Gsenger, während das Wetter wieder besser wird. Das letzte Stück geht es sehr gemütlich durch schönen Herbstwald bis zum Ziel. Hier habe ich in der Früh mein Fahrrad geparkt, mit dem ich zurück zum Start fahre (~17km). Bis nach St. Aegyd geht es fast nur bergab, die letzten vier Kilometer bis zum Zögernitz bewältige ich mit Bergschuhen und Rucksack recht langsam. Gut geschlaucht und sehr zufrieden erreiche ich so den Ausgangspunkt dieser wirklich tollen Tour. Hurra :-)

Route: Hof Zögernitz - Preinecksattel (1305m) - Schwarzauer Gippel (1605m) - Gippel (1669m) - Bergrettungssteig - Polwischalm - Hofalm - Kohlröserl-Hütte - Schnalzstein (1546m) - Waldhüttsattel - Göllerhütte - Kleiner Göller (1673m) - Göller (1766m) - Gsenger (1442m) - Kernhofer Gscheid
Statistik: 7h30/2040hm auf/1760hm ab/21,6km