Der Traunstein stand auch schon lange auf der Wunschliste. Nachdem die letzten Tage etwas verregnet waren, sollte es heute soweit sein. Obwohl wir eher früh dran sind, ist der Parkplatz am Ende der Traunsteinstraße schon belegt und auch auf der Straße selbst gibt es lange keinen freien Platz. So hatschen wir zuerst einmal 30 Minuten am Ostufer des Traunsees entlang, bis wir zum Ausgangspunkt gelangen. Nun geht es auf der Straße, neben dem Ufer und durch Tunnel weiter, bis wir den Einstieg des Naturfreundesteigs erreichen. Dort geht es auch gleich zackig über Eisentritte und entlang von Drahtseilen bergauf, damit jeder weiß, was einen am Aufstieg erwartet. Nun folgt abwechselnd steiles Gehgelände und immer wieder Steighilfen. Wir überholen ein paar Wanderer, werden selbst überholt und steigen immer weiter auf. Im Rückblick hat man meist schönen Blick zum Traunsee. Das Wetter ist heute perfekt, auch wenn die Sonne schon weiter ums Eck gerückt ist und öfter den Weg aufheizt. Später folgt eine lange Leiter, erdiges Gelände und dann die bekannten, luftigen Trittplatten. Der Ausblick wir nun immer besser, hinter dem Erlakogel und Ebensee rückt bald der Dachstein ins Blickfeld. Es zieht sich aber noch eine Weile, bis zum ersten Mal das Traunsteinhaus ins Blickfeld rückt.
Nach weiterer steiler Steigpassage geht es durch ein Felsenfenster und anschließend dauert es nicht mehr all zu lange, bis wir uns bei der Schutzhütte ausrasten können. Ich fühl mich heute leider nicht so fit, darum haben wir auch die angegebene Gehzeit von 3h nur wenig unterschritten. Nach ausgiebiger Rast wandern wir ein Stück hinab, bevor uns der Anstieg zur Gmunder Hütte führt. Es geht vorbei an dieser und das letzte Stück bis zum Gipfelkreuz. Auch hier haben wir einen wunderbaren Panoramablick und können im Sonnenschein vor uns hin dösen. Später geht es retour Richtung Gmundner Hütte und kurz davor rechts hinab auf den Hernlersteig. Auch hier geht es gleich gut zur Sache, es beginnt mit dem Abstieg auf einer Eisenleiter, etwas Gegenverkehr und dann entlang des Drahtseils am Fels abwärts. Nach kurzem Gehgelände geht es nun lange Zeit im Rückwärtsgang hinab. Immer am Seil anhalten und Schritt für Schritt dem Tal entgegen gehen.
Dabei kommen wir am Einstieg des Traunsee Klettersteigs vorbei, der von hier auf die Gmunder Hütte führt. Für uns geht es aber immer weiter absteigen, was auf Dauer auch anstrengend wird. Leider haben wir für das ewige Seil gehen auch keine Handschuhe eingepackt. Ich grummel etwas vor mich hin, aber es hilft ja nix. Dafür hat man auch hier immer wieder Mal schönen Blick auf Traunsee und Umgebung. Nach einer gefühlten Ewigkeit gibt es wieder mal Gehgelände, bevor die nächsten Steilabstiege folgen. Vorbei geht es am 'Dachsteinblick' und auf einer Leiterkombipassage runter. Nun rückt der See endlich näher und nur mehr wenige Kraxelstellen trennen uns vom Ziel. Das letzte Stück geht es durch schönen Wald gemütlich hinab, bis wir wieder auf der Traunsteinstraße neben der Quelle ankommen und uns gleich mal erfrischen. Am Rückweg kehren wir noch zum Essen ein und erreichen abends wieder unser Fahrzeug.
Eine wirklich schöne, aber auch anstrengende und teils schwierige Tour (Klettersteige B). Nur für trittfeste und schwindelsichere Personen zu empfehlen.
Route: Traunsteinstraße - Parkplatz - Naturfreundesteig (B) - Traunsteinhaus (1580m) - Gmundner Hütte (1660m) - Traunstein (1691m) - Hernlersteig (B) - Traunsteinstraße
Statistik: 7h15/1360hm/15,2km