T. Tourenbuch

Durch die Alcántara Schlucht

Die heutige Wanderung führt uns mehr ins ursprüngliche Sizilien. Wir parken in der Nähe von Castiglione bei einer Brücke über den Alcántara. Der Fluss hat im Flussbett die zahlreichen Basaltfelsen schon ziemlich abgeschliffen, was im unteren Teil die weiße Färbung deutlich macht. Wir wandern die ersten Meter nahe am Fluss entlang und treffen gleich auf die ersten Geckos, die hier in der Sonne herumflitzen. Der Pfad biegt nach ein paar hundert Metern ab und führt uns entlang von Steinmauern vorbei an Gärten mit Kakteen, Wein- und Olivenbäumen. Die Kaktusfeigen sind schon recht reif, darum nehmen wir uns eine für die Jause mit. Der Pfad führt uns ein Stück weg vom Fluss und großteils auf Asphaltpfaden weiter. Bald erreichen wir eine Kirche am Wegesrand und queren kurz danach zum ersten Mal die Bahntrasse. Vorbei geht es an so manchem Haus, das man wohl als 'Bastlerhit' anpreisen würde und zahlreichen Strommasten und Laternen ohne Verkabelung - das Geld ist wohl schon vor längerer Zeit ausgegangen. Ziemlich einsam geht es wieder über die Bahn und näher zum Fluss. Wir passieren niedergebrannte Wegränder, Haselnuss- und Rosinenplantagen (vertrocknete Weinreben).

Nachdem wir nochmal kurz den Alcántara gesehen haben, queren wir die Bahn auf einer schönen Brücke, gehen vorbei an einem Weingut mit grünem Poolwasser und biegen bei einem der nächsten Steinhäuser nach rechts ab. So gelangen wir zu einem alten Bahnübergang und sehen das erste zerschossene und ausgebleichte Schild zu dieser Tourismusgegend. Kurz danach verlassen wir die Straße und gehen über Felspflaster hinunter zum Alcántara. Hier finden wir die schönste Stelle der Tour, die uns auch im Wanderführer gefallen und überhaupt erst hergelockt hat. Zahlreiche größere Basaltfelsen sind hier aufgeschlichtet und geben ein eindrucksvolles Bild. Wir überschreiten mithilfe der Blöcke den Alcántara und schauen uns noch etwas in der Gegend um. Auf der anderen Seite suchen wir etwas, bis wir einen Weg zur Straße finden. Laut Karte wäre das auch anders gegangen, aber mit dem aktuellen Wasserlauf hat das irgendwie nicht funktioniert.

 

Wir folgen der Straße ein gutes Stück, bis wir nach eine Rechtskurve und etwas Anstieg rechts hinab zu einer Hütte mit Obstgarten abbiegen können. Vorbei an der Hütte geht es in einen Graben, in dem wir über einen Zaun klettern und uns etwas verloren vorkommen. Nachdem der Wanderführer aber meint, dass dies so gehört, gehen wir weiter. Wir folgen dem Graben aufwärts und gehen dann durch sandige Landschaft bis zu einem schattigen Rastplatz. Anschließend durch steppenartiges Gelände vorbei an einem weiteren Steinhaus und hinab zu einem Baumpfad. Hier queren wir ein weiteres suspektes Gatter und die bellenden Hunde in der Entfernung sorgen für etwas Nervenkitzel. Nachdem wir am anderen Ende angekommen sind, ist uns leichter und wir wandern wieder hinab zum Fluss. Nachdem wir davon noch etwas mehr haben wollen, gehen wir ein Stück direkt am Fluss über Schotter und erst anschließend auf der Straße weiter. Diese bringt uns danach zu urigen Bauernhöfen und zurück zum Ausgangspunkt.

Route: Brücke über den Alcántara bei Castiglione - Südseite des Alcántara - Nordseite - Augangspunkt (Wanderführer: Rother Sizilien Tour 10)
Statistik: 3h15/230hm/14km