Ich verbringe das Wochenende in der Hochschwab Gegend und will heute auf den höchsten Punkt. Zweimal war ich ja schon am Hochschwab, einmal durchs Seetal und einmal vom Bodenbauer übers Ghackte. Heute soll es die noch etwas längere Tour über die Aflenzer Staritzen werden. Nachdem ich es nicht weit habe, zahlt sich das frühe Aufstehen nochmal mehr aus und ich starte um dreiviertel Sechs meine Tour. Vom Parkplatz geht es über die Straße, in den Wald und zuerst etwas flach dahin, während von der Seite die Sonne bereits über die ersten Hügel scheint. Bald geht es auf eine Wiese und nun über diese und später durch den Wald mit ein paar leichten Kehren aufwärts. Ich erreiche den Abzweiger zum Seeleitensteig, bleibe aber am normalen Weg und quere nun mit etwas Höhenverlust Richtung Westen. In der Nacht dürfte es doch etwas geregnet haben, denn ich treffe hier auf etwas rutschige Erde, aber so wird man auch munter :-)
Bald geht es wieder aufwärts durch den Wald und über schöne Blumenwiesen. Die Sonne taucht inzwischen den Feistringstein und weitere Gipfel gegenüber in Sonnenlicht, während die Staritzen von dieser Seite noch im Schatten stehen. Ich erreiche eine flachere Wiese und sehe rechts das Seeleiten Gipfelkreuz. Ich mache einen kurzen Abstecher für ein Foto und gehe dann wieder am Normalweg weiter. Im Sonnenschein geht es nach rechts, um eine Kehre und hinauf auf die Staritzen. Etwas östlich von mir steht der Steinhaufen vom Staritzen Ostgipfel und ich mache auch hier einen kurzen Umweg. Anschließend geht es etwas hinab und ich treffe die erste Gämsenfamilie des Tages und den Abzweiger zum Prinzensteig. Es folgt der nächste Anstieg, vorbei geht es am Krautgartenkogel und dem nächsten Gamsrudel. Nachdem ich mich an diesem vorbeigeschlichen habe geht es auch schon wieder hinab und weit vor mir rückt die Wand des Ringkamp ins Blickfeld, während rechts von mir die Hohe Weichsel größer wird. Nachdem ich gut in der Zeit liege und mich auch noch recht fit fühle, mach ich einen Abstecher auf den Gipfel. Hierzu geht es aber nochmal ein gutes Stück hinab, bevor ich mich an den Anstieg zum Gipfel machen kann. Über die Westflanke geht es dann hinauf auf die Hohe Weichsel. Hier lege ich auch die erste kurze Pause für ein zweites Frühstück ein. Insgesamt sind es etwas 2,2 km und 200hm Umweg zum Gipfel (hin+retour vom Normalweg).
Nach Rast und Rundumblick geht es am gleichen Weg retour und wieder am Normalweg weiter. Es geht wieder hinauf, links von mir markiert die Mittelkuppe, rechts der Severinkogel die nächsten hohen Punkte. Vorbei an diesen geht es am nächsten Teilstück weniger auf und ab, während Ringkamp und Hochschwabgipfel langsam aber doch näher rücken. Später steige ich dann doch hinab in einen Sattel und hinauf in den Hutkogelsattel (Eine Sattelwanderung ohne Pferd, auch komisch). Links von mir steht nun also der Hutkogel, während rechts vor mir mit guten Augen (oder gutem Zoom) schon das Gipfelkreuz des Ringkamp zu sehen ist. Der Weg führt mich jetzt eigentlich hinab durchs Ochsenreichkar und auf der anderen Seite wieder aufwärts. Bei der gestrigen Tourenplanung hatte ich den Ringkamp eigentlich schon als zuviel Umweg abgetan, nachdem der Aufstieg zum Ringkamp Gipfel aber nicht viel mehr Höhenmeter verursacht als Abstieg und anschließende Aufstieg durchs Ochsenreichkar, entschließe ich mich, den Gipfel auf direkten Weg zu besteigen. Über viel Gestein geht es nun steil hinauf, hierbei versuche ich das Steinbockrudel, das in der Wand jausnet, nicht zu sehr zu stören. Unterwegs treffe ich auf eine Markierung (Salchenegger Weg) auf einem Felsen und zwischendurch ein paar Steinmänner. Mir gefällt mein geplanter Weg ganz gut, also suche ich nicht lange nach weiteren Markierungen. Rechts von mir geht es steil hinab in die Ringe und nach Anstieg über die steile Gipfelwiese habe ich das Gipfelkreuz am Ringkamp erreicht. Ich finde, dass ich mir wieder eine Pause verdient habe und verdrücke etwas von der mitgebrachten Jause.
Nach weiterem Rundumblick geht es am Kammweg mit kurzer Gegensteigung entlang von Steinmännern und ein paar riesigen Markierungspunkten wieder hinab in einen Sattel, wo ich auf den Weg aus Weichselboden treffe. Wenig später treffe ich auf den Weg aus dem Ochsenreichkar. Es geht weiter aufwärts, bis ich auf den Graf Meran Steig treffe. Nun kann es nicht mehr weit bis zum Schiestlhaus sein. Unterwegs sehe ich ein paar Steinbockhörner hervorblitzen und kann von etwas weiter oben ein paar schöne Bilder von den alten Herren machen. Langsam werden auch die Menschen mehr und nach einer dern nächsten Kurven rückt auch das Schiestlhaus ins Blickfeld. Bevor ich hier einkehre, möchte ich aber noch den Hochschwabgipfel besteigen. Der letzte steinige Anstieg ist bald erledigt und wenig später stehe ich wieder beim Gipfelkreuz am Hochschwab. Ich genieße den Rückblick und sitze etwas in der Sonne, bevor ich wieder hinab gehe und auf eine kleine Stärkung beim Schiestlhaus einkehre. Anschließend geht es in einem Rutsch am Graf Meran Steig, über Schnee in der der oberen Dullwitz, vorbei an der Voisthalerhütte, über steinige Pfade, Wald und Wiesen, dem Franzosenkreuz, vorbei an der Flörlhütte und weiter durch Wald und mehr Steine hinab ins Seetal. Unten treffe ich dann auf die Straße, die gut zwei Kilometer über die Ausläufer der Schotterfelder und anschließend über Wiesen und durch Wald zum Parkplatz führt.
Kurz nach mir kommt eine Gruppe Wanderer am Parkplatz an, die mit dem Auto Richtung Seeberg fährt. Diese sind so nett und nehmen mich mit und somit spar ich mir die Wanderung durch Seewiesen retour hinauf. Danke nochmal! So geht wieder einmal eine schöne Tour zu Ende und ich mache mich auf die Suche nach dem nächsten Hochschwab-Burger.
Route: Seebergsattel - Seeleiten (1734m) - Staritzen Ostgipfel (1810m) - Hohe Weichsel (2006m) - Hutkogelsattel - Ringkamp (2153m) - Hochschwab (2277m) - Schiestlhaus (2153m) - Graf Meran Steig - Voisthaler Hütte (1654m) - Flörlhütte (1284m) - Seetal
Statistik: 8h45/1830hm auf/2130 hm ab/29,2km