Der zweite Tag unserer Toten-Gebirge-Tour startet ähnlich grau wie der Erste, Nebel und Wolken ziehen fröhlich durch die Gegend. Wir packen bald unsere Jausenbrote in den Rucksack und machen uns wieder auf den Weg. Nach den ersten Metern zeigt sich die Sonne und leuchtet auf das Hochkogelhaus hinter uns. Am schmalen Wanderpfad geht es aufwärts und immer wieder quer über Wiesen und Gestein. Die Sonne ist bald wieder verschwunden und wir wandern mit mehr und weniger Nebel weiter. Wir kommen zur ersten Abzweigung zum Schönberg, der sich heute auch in den Wolken versteckt. Hier wenden wir uns eher nach links und wandern meist auf- und etwas abwärts weiter. Vorbei geht es am Abzweiger zur Eishöhle und irgendwann erreichen wir den Abzweiger zum Schönberg Ostgrat. Auch der ist uns egal und wir folgen den Wegweiser Richtung Wildensee. Vom Abzweiger geht es hinab, vorbei an der nächsten Gamsfamilie und einigen Schneefeldern. Über zahlreiche karstige Felsen geht es anschließend auf und ab.
Mitten in der nebligen Felslandschaft treffen wir dann doch die ersten Menschen des Tages und später rückt zwischen den Latschen der Rinnerkogel hervor. Auch dieser Gipfel hüllt sich in Wolken. Aber irgendwie bin ich davon anscheinend so beeindruckt, dass ich einen kapitalen Versteiger einbaue und mir das Außenband überdehne. Autsch. Nach kurzer Pause folgen wir den Anderen zur Kreuzung mit dem Weg auf den Rinnerkogel, der mir aufgrund des Wetters und meines Fußes recht egal ist. Darum geht es gleich weiter zum Wildensee. Bis wir dort rüber queren können, müssen wir jedoch noch einige Höhenmeter absteigen. Durch Fels, Latschen und vorbei an einigen Blumen geht es ein gutes Stück hinab.
Anschließend wenden wir uns nach rechts und erreichen bald den Wildensee. Da weit und breit keine Sonne zu sehen ist, stellen wir nur unsere Füße ins Wasser und verzichten auf ein Bad. Warm genug wär's aber vermutlich gewesen. Entlang des Seeufers geht es nun nach Süden, bald wieder hinauf und auf der anderen Seite hinab zu den Almhütten der Wildenseealm. Von hier geht es durch etwas Wald und viele Blumenwiesen hinab und nach dem nächsten Anstieg haben wir das Appelhaus erreicht. Hier gibt es leckeren Kaiserschmarrn, wären wir lustige Diskussionen zwischen Gästen, Bedienung und Wirt belauschen. Für die Insider sag ich nur "Flo! I brauch de Kraxn!". Während wir unsere Reserven auffüllen kommt die Sonne hervor und wir genießen einen schönen Hüttenabend.
Route: Ebenseer Hochkogelhaus (1558m) - Abzweigung Schönberg West und Ost - Abzweigung Rinnerkogel - Wildensee - Wildenseealm - Albert Appelhaus (1663m)
Statistik: 5h15/840hm auf/740hm ab/11,6km
Varianten: Der Rinnerkogel wäre wohl so 30 Minuten Umweg, vom Appelhaus könnte man noch auf den Woising gehen (angeschrieben mit zwei Stunden für den Anstieg).