Wir waren doch erst letzte Woche auf einem Schober? Aber die gibt's irgendwie überall - dieses Mal in Niederösterreich, genauer gesagt auf der Dürren Wand. Die beiden Gipfel hatte ich schon länger auf der Wunschliste - hätte ich mir die Tourenbeschreibung mal genauer angesehen, wären wir wohl heute auch nicht hingefahren. Und das hat folgenden Grund: Wir parken unsere Fahrzeug beim Hof Zinsensteiner und wandern bei der Kreuzung geradeaus weiter. Es geht durch ein schönes Tor ("Türl mit Seitenteilen" wie der Österreicher sagt) und dann auf einer breiten und plattgewalzten Forstautobahn bergauf. Dies ist gar nicht nach unserem Geschmack, geht aber fast drei Kilometer so dahin. Heute wäre für Nachmittag Regen angesagt, hier schaut es aber bereits bei der Anreise aus, als könnte es jeden Moment damit beginnen, was es nach etwa zwanzig Minuten dann auch tut, zuerst nur leicht, dann muss doch das Regengewand aus dem Rucksack raus.
Nachdem wir den Forstweg verlassen haben, geht es auf wesentlich schönerem Waldpfad weiter, dieser ist durch den vorherigen und aktuellen Regen etwas feucht. Es geht noch immer aufwärts und nach einem Kilometer erreichen wir wieder eine Forststraße (diesmal keine Autobahn), die uns bis zur Schoberkapelle führt. Hier schauen wir zum ersten Mal zum Schneeberg und hoffen, nicht vom Wind verblasen zu werden. Wir wenden uns nach links auf den Kammweg und steigen nun deutlich steiler hinauf zum Schober-Gipfel. Auch hier bläst der Wind und nach kurzer Rast geht es weiter. Der Weg am Kamm ist ein Genuss und entschädigt etwas für die trostlose Forststraße. Das Wetter ist inzwischen auch besser geworden und es lässt sich sogar die Sonne blicken, nur windig bleibt es weiterhin.
Beim auf- und ab am Kamm kommen wir an ein paar Aussichtsplätzen und vielen Felsen vorbei, während uns links immer wieder ein Zaun begleitet. Der Gipfel des Öhlers fällt nicht weiter auf, da es hier weder Kreuz noch andere großartige Markierungen gibt. Bald geht es hinab und wir erreichen einen Forstweg der uns zum Öhlerschutzhaus bringt. Hier gönnen wir uns einen Kuchen, bevor wir den blau markierten Weg Richtung Gutenstein einschlagen (der Normalweg zurück zum Zinsensteiner ist nämlich - man glaubt es kaum - eine Forststraße). Unser Pfad ist zwar auch breit, aber zumindest keine Autobahn. Es geht flach Richtung Nordosten, im Wald wird es etwas steiler, um ein Eck nach links und hinab zu einem Bauernhof (Öhlersimmerl). Hier verlassen wir den Weg Richtung Gutenstein, gehen über die "gmahte Wiesn" und folgen den Traktorspuren hinauf zu einem Hochstand. Auf der anderen Seite des Hügels vorbei beim Jaglhof, nochmal kurz hinauf und schon erreichen wir wieder eine Straße. Dieser folgen wir nun, machen nochmal eine Schleife nach links und gelangen später auf den Normalabstiegsweg. Auch hier tröpfelt es uns nochmal kurz an.
Route: Hof Zinstensteiner - Gobenzsattel 750m - Schoberkapelle - Schober (1213m) - Öhler (1184m) - Öhlerschutzhaus (1027m) - Öhlersimmerl - Hof Zinstensteiner
Statistik: 3h/790hm/11,5km