T. Tourenbuch

Göller durch den Schindlergraben

Als heutige Tour haben wir uns eine (großteils) unmarkierte Route auf den Göller ausgesucht. Start ist nach Kernhof beim Ahornhof. Hier ist die erste Herausforderung einen Parkplatz zu finden. Die von uns verwendete Tourenbeschreibung meint, zwei Autos passen auf den Streifen zwischen Radweg und Straße. Beim Ahornof fragen wir nach, hier will man nicht, das jemand auf dem Grundstück parkt (hat sich nach schlechten Erfahrungen angehört) - wir sollen uns doch neben dem Bankerl halb am Radweg hinstellen. Alles nicht so ideal, ob der Bauer gegenüber Platz hätte, haben wir nicht herausgefunden. Wir packen unsere sieben Sachen und machen uns auf den Weg. Auf der Straße geht es mit Blick auf die Turmmauer nach Süden, auf einer Brücke über den Bach und nach rechts dem Weg Richtung Wald folgend. Im Wald geht es etwas bergauf und an einer Messstation vorbei. Bei der nächsten Möglichkeit queren wir den Bach nicht, sondern gehen links davon auf einem Trampelpfad weiter. So erreichen wir nach ein paar Minuten den ersten Wasserfall. Wir staunen etwas und widmen uns dem kreativen Teil: Ein Stück rechts vom Wasserfall führen Steigspuren über losen Schotter und Gras in zwei oder drei Kehren aufwärts. Anschließend gerade eine Rinne hinauf weiter in Richtung des Wasserfalls. Die Rinne führt rechts an einer Felsnadel vorbei. Neben der Felsnadel angekommen sieht man auf der anderen Seite den zweiten Wasserfall. Der Trampelpfad führt ein kurzes Stück hinab und dann gerade aus weiter bis zu einem Baum. Hier werden die Spuren deutlich weniger. Wir wenden uns etwas nach rechts den Hang hinauf, wo die Spuren endgültig enden. Nun geht es in direkter Linie steil und weglos hinauf. Der Untergrund ist locker, zum Glück aber nicht all zu feucht. Die Hände helfen etwas, wir halten Abstand, da selbst mit Vorsicht etwas hinab kugelt.

Blick zur Turmmauer, neben dieser geht es später zurück Wasserfall Neben dem Wasserfall hoch und durch diese Rinne Zweiter Wasserfall und schmaler Pfad zum Steilanstieg Klaudia im Direktanstieg

Nach schweißtreibenden Minuten erreichen wir wieder flacheres Gelände und legen eine kurze Verschnaufpause ein. Anschließend noch ein paar Meter weiter und wir landen wieder am deutlich ausgetreten Normalweg. Wem das zu schräg ist, der kann auch vom ersten Wasserfall zurück gehen, den Bach queren und den Steigspuren folgen. Sollte etwas leichter sein als unsere Variante. Am Pfad geht es nun entlang der Felswand weiter, neben uns geht es weiterhin gut hinab. Wir sehen noch mehr Wasser das durch die Gegend fällt und stehen bald genau davor. Der weitere Weg führt nun nämlich ein Stück im Bachlauf weiter. Hier sind Holz und Steine entsprechend rutschig und wir freuen uns übere unsere Wanderstöcke. Bald verlassen wir das Bachbett und landen wieder auf einem verwachsenen Pfad.

Entlang der Felswand Durchs Bachbett Almhütte, eventuell die Schindleralm?

Wir wandern an einer Holzhütte vorbei und kommen später auf einen breiteren Forstpfad. Diesem folgen wir hinauf, bis wir eine Kreuzung mit Lamborghini Traktor erreichen. Hier geht es nach rechts über die Wiese wo wir die ersten beiden Wandersmenschen treffen. Dies müsste eigentlich die Schindleralm sein. Auf der Wiese muss man bald wieder rechts auf den Wald zuhalten und kann hier wieder einem Steig folgen, der eigentlich in die falsche Richtung (nach Norden) führt. Wir erreichen eine Wiese mit Hochstand, stärken uns kurz, machen einen Linksknick und peilen den Gsenger an. Nach ein paar Minuten neben dem Weg treffen wir auch wieder auf einen Pfad der uns durch eine Windbruchzone hinauf führt. Es folgt ein kurzer Sattel und der anschließende kurze steile Anstieg auf den Gipfel des Gsenger. Hier haben wir bekanntes Terrain erreicht und folgen nun dem Wanderweg hinauf zum Göller. Zuerst geht es noch etwas durch Wald, bald durch Latschen und schlussendlich über die geschotterten Kehren aufwärts. Am Gipfel ist gar nicht so wenig los und auch wir legen eine längere Rast ein. Danach geht es hinab, über den Kammabschnitt und hinauf zum kleinen Göller. Hier gibt es viele Fliegen, somit setzen wir unseren Abstieg fort und wandern durch die Latschen und anschließend über Wiesen zum Göllerschuzhaus.

Weiterweg Göllerschutzhaus Schotterabstieg

Hier gibt es noch eine Mehlspeise für uns, bevor wir uns an den unmarkierten Abstieg machen. Wir folgen kurz dem Weg Richtung Feldhüttsattel, biegen aber nach den ersten Kehren nach links ab und folgen einigen Kuhspuren ein Stück hinter der Hütte. Es geht ein paar Meter hinauf und dann hinab bis zum einem Hochstand auf einer Wiese. Hier nach links und auf einem feuchen Hohlweg hinab bis zur Forststraße. Die OSM hätte in weiterer Folge noch einen Abschneider eingezeichnet, hier finden wir aber nur verwachsenes Gebüsch. Also wenden wir uns nach rechts, wählen die Umgehungsvariante auf der breiten Forststraße und treffen auch gleich mal eine Babyschlange. Nach ein paar hundert Metern folgt eine Linkskehre und später wieder eine Rechtskehre. Geradeaus würde es wieder bergauf gehen, davon haben wir heute aber schon genug. In einem breiten Graben geht es nun hinab. Am Ende der Straße sollte man jedoch den Trampelpfad links oberhalb des Grabens nehmen, da man ansonsten irgendwann vor einem Abgrund mit Wasserfall steht (sah zumindest so aus). Auf dem schmalen Pfad geht es nun durch Gestrüpp und Wald immer abwärts. Zwischen den Bäumen tauch das Kreuz auf der Turmmauer auf, das für uns aber unerreichbar ist. Hier wird der Weg deutlich steiniger und wir rutschen teilweise mehr, als wir gehen. Irgendwann ist auch diese Steilstufe überwunden und wir wandern auf Waldpfaden das letzte Stück hinab. Flach geht es nun hinaus aus dem Wald, wo wir bald wieder auf die bekannte Straße treffen. Eine spannende Runde.

Route: Ahornhof - Schindlergraben - Schindleralm - Gsenger (1442) - Göller (1766) - Kleiner Göller (1673) - Göllerhütte - Turmmauergraben - Ahornhof
Statistik: 4h45/1130hm/13,6km