T. Tourenbuch

Kreuzeckhöhenweg Tag 3 - Von der Feldnerhütte zur Hugo-Gerbers-Hütte

Heute steht die „Königsetappe“ auf dem Plan. In der Tourenbeschreibung waren alle Etappen als schwer eingeordnet. Die Mittleren drei sind es auf jeden Fall und die heutige ist im Rückblick die Anspruchsvollste. Aber von vorne: Los geht es (wer hätte damit gerechnet) bei der Feldnerhütte. Von dort geht es (auch wenig überraschend) bergauf. Hierbei haben wir am Anfang das Gipfelkreuz des Hochkreuzs rechts von uns im Blick. Ursprünglich haben wir uns noch überlegt, dieses heute zu besuchen, nachdem ich aber ziemlich schlecht geschlafen hab, lassen wir das aus. Somit geht es über Wiesen und Stein hinauf, bis wir, wie schon gestern, auf die andere Seite des Felszugs blicken. Zahlreiche Seen tauchen rechts unter uns auf. Der vorerst höchste Punkt ist noch nicht erreicht und so geht es teils neben dem Abgrund weiter hinauf, bis wir das Glenktörl erreichen. Hier steigen wir ausgesetzt um ein Eck und durch ein Felsentor. Von hier geht es nun steil hinab, wobei das angebrachte Seil an anderen Stelle hilfreicher wäre. Nach dem kurzen Abstieg folgt der wohl ausgesetzte Teil der Tour. Links neben der Felswand und rechts vom Abgrund geht es über den 14 (je nach Zählweise derzeit auf 18) Seen dahin.

Blick zurück Ausblick zu den 14 Seen und zum Hochkreuz

Nach der schwierigen Passage wird das Gelände wieder weiter und es geht nach links und nach kurzem Auf wieder hinab. Wir beobachten ein paar Murmeltiere und sehen schon das Hochkreuz vor uns auftauchen. Vorher besuchen wir aber noch den einzigen Postbriefkasten am Weg, der angeblich sogar geleert wird und legen eine Jausenpause ein. Dabei beobachten wie so oft die Wolken, die durch die Gegend ziehen. Nach der Stärkung näheren wir uns weiter dem Geröllfeld, durch das sich eigentlich ein recht brauchbarer Weg hochschlängelt. Wir erreichen eine Anhöhe und sehen auf die andere Seite des Gebirgszugs. Also theoretisch zumindest – praktisch sehen wir eine Nebelwand. Wir wenden uns nach rechts und steigen die letzten Höhenmeter zum Hochkreuz auf. Das Gipfelgebiet ist mit Schafsdung übersät und somit gehen wir auch bald weiter. Vom Gipfel geht es ein Stück hinab zu einer kleinen Wiese. Hier wollen wir unsere Gipfelrast nachholen, aber nach ein paar Minuten beginnt es zu tröpfeln. Darum schnell ins Regengewand geschlüpft und weiter geht’s.

Die schwierige Passage Murmeltier "Ausblick" auf die Südseite.

Wir steigen nochmal über eine Felskuppe hinauf und anschließend erneut auf schmalen Pfaden entlang der Felswände dahin. Der Regen lässt nach und noch sind die Pfade trocken. Ein Eck ist nochmal besonders ausgesetzt - bei einer abschüssigen Stelle dürften ein paar Steine verloren gegangen sein und ohne großen Halt schiebt man sich über die erdigen Felsen. Anschließend wieder wie gehabt über kurze An- und Abstieg und entlang der Felswände dahin. Irgendwann erreichen wir dann doch das Ende dieser Absturzpassagen und beginnen den finalen Abstieg zur Hugo Gerbers Hütte. Bei einem kleinen See beginnt es noch einmal zu regnen und es zieht ziemlich zu. So flott als möglich zischen wir über Wiesen abwärts, im folgenden felsigen Gelände geht es dann nicht mehr so schnell, da rutschig. Immerhin ist es nicht mehr weit, bis wir das Gipfelkreuz über der Hütte entdecken und wenig später diese erreichen.

Am Hochkreuz Im Grashang Hugo Gerbers Hütte

Eine wirklich anspruchsvolle Tour und auch die Hütte ist ein Unikat: Plumpsklo in der Hütte, Wasserstelle 50 Meter weiter bei einer Quelle und mit 18 Gästen sind sowohl Lager als auch Gastraum gesteckt voll. Die vier jungen Männer, die nicht reserviert haben, werden ins Tal hinab geschickt. Die Gastwirte waren trotzdem nett, das Essen war gut und wenn man müde ist, schläft man auch, wenn die Mitbewohner im Lager das Fenster schließen und ihre stinkenden Socken ins Zimmer hängen. Etwas zumindest.

Route: Feldnerhütte (2182m) - Glenktörl (2450m) - Vierzen Seen - Hochkreuz (2709m) - Schwarzwandkopf (2683m) - Hugo-Gerbers-Hütte (2347m)
Statistik: 4h45/930hm auf/770hm ab/10,2km