Im Tal ist es heiß (35°+), am Berg nicht viel kälter, trotzdem lass ich mich nicht aufhalten und starte zum Gipfelhüpfen. Start ist in Schöneben (1099m), dies erreicht man aus Gußwerk per Forststraße. Diese ist nicht immer für Verkehr freigegeben, also sicherheitshalber vorher informieren und beim Rauffahren auf Mountainbiker und Wanderer aufpassen. Autowäsche ist aufgrund des Staubs erst danach empfehlenswert :-) Schöneben ist auch ein möglicher Startpunkt für Wanderungen auf die Tonion.
Der Rother Wanderführer beschreibt die gleiche Route für Auf- und Abweg, ich entschließe mich jedoch für eine (Fast)Rundtour und starte von Schöneben Richtung Frein an der Mürz durch das Brunntal (Wallfahrtsweg). Zuerst geht es ein Stück eine Forststraße bergauf, dann eine Abkürzung über die Wiese und auf der gleichen Forststraße wieder bergab bis man, nach ca. 45 Minuten und 100 Höhenmeter tiefer als am Ausgangspunkt, zur Königsalm abbiegt. Noch ein Stück weiter auf einer Forststraße geht es links hinauf in einem ziemlich urigen Wald. Hier zuerst gemütlich bergauf bis ich zu einer ziemlich abgeholzten Bergflanke komme. Nachdem ich keine direkte Markierung erkenne geh ich einfach querfeldein hinauf, bis ich auf die nächste Forststraße treffe. Dieser folge ich bergauf (Bergauf ist immer ein guter Tipp :-) ) bis ich nach einigen Minuten auf die ursprünglichen Wanderroute zurückkehre. Diese führ weiter über eine Wiese (im mittelhohen Gras auch eher wenig markiert) weiter bis zum Waldeingang. Der richtige Weg geht vom Zaundurchgang zuerst etwas nach links (ausgetreten bis zu einer Baummarkierung), dann weiter nach rechts, danach sollte man sich eher oben am Waldrand halten um den weiteren Weg zu treffen.
Nach einigen weiteren Höhenmeter im Wald unterhalb des Proles und ein paar umgestürzten Bäumen komme ich zu einer Wiese mit einer zusammengestürzten Almhütte. Von hier erblick man schon deutlicher die Südseite des kleinen Proles (übrigens größer als der große Proles). Nach einigen Minuten steht man in den Krautgärten und blickt auf der einen Seite zu den Königskogeln und den Proles auf der anderen Seite. Bis hierhin hab ich seit dem Wallfahrtsweg Frein-Gußwerk keinen Menschen getroffen, dafür zahlreiche Kühe. Über eine Wiese geht es nun in den Sattel zwischen großen/kleine Proles und weiter auf den großen Proles (1565m). Hier gibt es sogar ein Gipfelkreuz mit Buch, der letze Eintrag ist vom 21.7., die aktuelle Doppelseite beginnt überhaupt am 23.6. - also nicht viel los hier.
Nach kurzer Rast und Gipfelfoto geh ich weiter zum kleinen Proles (1579m). Hier gibt es kein Kreuz, also bastel ich ein Provisorium aus meinen beiden Wanderstöcken. Vom Gipfel gibt es einen schönen Blick zu den beiden Königskogeln, der hohen Veitsch dahinter, zur hohen Student, Gemeindealpe, Ötscher, Wildalpe, Göller, Gippel, Schneealpe, usw.. Ich wähle nicht den direkten Abstieg über steile Wiesen sondern gehe zurück zum Sattel, bevor es weiter zu den Königskogeln geht. Inzwischen ist es Mittag geworden und die Hitze schlägt immer mehr zu. Am kleinen Königskogel (1552m) grasen die Kühe rund ums Gipfelkreuz, da ich ihnen ihren Platz nicht streitig machen will, besuche ich auch noch den großen Königskogel (1574m) gegenüber.
Gut durchgeschwitzt mache ich mich auf dem Retourweg, hierzu geht's zuerst zur Königsalm (wo's den billigsten großen Almdudler-Gespritzt seit langem gibt) und danach auf einer Forststraße vorbei an der Dürrieglalm zurück nach Schöneben.
Eine schöne und lange Tour, ursprünglich hab ich noch überlegt die Tonion auch zu besuchen, dass ich nicht dort war, schiebe ich jetzt einfach mal auf die Hitze :-) Andere Weitwanderer machen hier noch größere Runden von Frein mit Kombinationen von Proles, Königskogel, Tonion, Student und Wildalpe - viele Varianten möglich. Leute traf ich auf der ganzen Route ziemlich wenig, erst bei den diversen Almen gab es ein paar Wanderer.
Route: Schöneben - Brunntal - Großer/Kleiner Proles - Kleiner/Großer Königskogel - Königsalm - Schöneben
Gehzeit: ca. 6h30