T. Tourenbuch

Sieben Gipfel - Sieben Kreuze

Diese Tour stand schon fürs Frühjahr auf dem Programm, irgendwie hat sich aber immer was Anderes ergeben. Nach dem wechselnden Wetter der letzten Tage und Schnee auf den höheren Gipfel hab ich den Tourenplan dafür wieder hervorgekramt. Die Runde ist die „korrigierte“ Version der Vorjahresversion, nachdem ich mir letzten Herbst Teile davon genauer angesehen habe. Start ist wie immer in Inner Wiesenbach bei der Kreuzung Engeltal/Schindeltal. Von dort geht es zurück zum Neutalerhof und entlang der Forststraße aufwärts. Dieses Mal geh ich gleich beim ersten Rechtsknick gerade aus auf Traktor und Steigspuren, bis ich wieder auf die Straße treffe, die bis zum verfallenen Quineck führt. Nun nach rechts, über ein Gatter und zurück zur dickeren Forststraße. Diese gequert und steiler durch eine steinige Gasse hoch. Am Ende dieser geht es nach links durch hohes Gras und nasse Wiesen auf der immer wieder Spuren zu erkennen sind. Es findet sich wieder eine Traktorspur, diese führt mich über eine Wiese bis am linkeren oberen Ende ein weiterer Pfad zu erkennen ist. So geht es weiter hinauf, bis ich auf eine dickere Straße treffe, an der sogar ein Jagdauto herumsteht. Es fehlt nicht mehr viel und die Gipfelwiese unter dem Wendlgupf ist erreicht. Zwischendurch habe ich heute schönen Ausblick zu den weiteren Ziel – Reisalpe, Muckenkogel und co. Die Wiese noch hoch und dann geht es durch Gestrüpp und über einige Steine bis zum Steckerlkreuz am Wendlgupf (Gipfel 1, Kreuz 1).

Krokus Vor der Gipfelwiese Auf der Alm

Nun vorsichtig über das nasse Laub ein Stück hinab, bis zu den Spuren, die immer rechts an den Felsformationen vorbei führen. Nach etwas auf und ab rückt linkerhand die Forststraße ins Blickfeld, es geht jedoch geradewegs weiter durch Wald und Gebüsch hinauf Richtung Kiensteineröde. Nach Umgehung eines weiteren Felsens ist auch schon die Kuhweide erreicht und es fehlt nur noch ein kurzes Stück zum Gipfelkreuz der Kiensteineröde (Gipfel 2, Kreuz 2). Von hier hat man schönen Ausblick zu Hochstaff und Reisalpe, aber die sind noch ein Wegstück entfernt. Vorher geht es noch etwas ab, durch ein Gatter und entlang von Fahrspuren wieder hinauf. Diese würden zum Kaltenreiterhof führen, dort will ich aber noch nicht hin. Also geht es wieder weglos vorbei an einigen Kühen hinab zum markierten Wanderweg. Diesem folge ich Richtung St. Veit an der Gölsen, bis ich zum Abzweiger zum Sengenebenberg komme. Hier besuche ich zuerst das Thomas Hausleitner Gedenkkreuz (Kreuz 3), bevor ich einem ausgetretenen Pfad zum Gipfelkreuz des Sengenebenbergs finde und diesem folge (Gipfel 3, Kreuz 4). Das Wetter ist zwischendurch wieder nebliger geworden, aber noch bleibt es trocken. So geht es retour zum Abzweiger mit Ausblick zu den Felsen unterhalb der Kiensteineröde. Ich wende mich nach links und geht entlang des bisherigen Weges zurück und anschließend weiter zum Kaltenreiterhof. Den Umweg über Schwarzwaldeck lasse ich hierbei aus. Die Straße bringt mich zur Ebenwaldhöhe, wo doch einige Autos parken. Dahinter ist auch schon das nächste Ziel nahe gerückt – das Hochstaff. Über die nicht bewohnte Stierweide geht es in den Wald und über nasse Erde und rutschige Steine Richtung Gipfel. Kurz vor dem höchsten Punkt treffe ich auf die ersten beiden Wanderer des Tages. Am Hochstaff angelangt (Gipfel 4, Kreuz 5) habe ich Ausblick über meine gesamte Runde – zurück zu Wendlgupf und Kiensteineröde sowie zu den noch gröberen An- und Abstiegen auf Reisalpe, Traisner Hinteralm und Muckenkogel.

Es geht aufs Hochstaff Blick über den Kamm, Links Wendelgupf, mittig Kiensteineröde Blick zu Reisalpe und Muckenkogel

Somit geht es hinab zur Kleinzeller Hinteralm, wo es etwas zu tröpfeln beginnt. Vorbei an der Almhütte folgt der bekannte Anstieg, den ich zuletzt im Jänner mit Schneeschuhen begangen bin. Heute nehme ich den Normalweg und geh den letzten Anstieg etwas direkter und erreiche bald das Gipfelkreuz auf der Reisalpe (Gipfel 5, Kreuz 6). Der Regen hat inzwischen wieder aufgehört und nach kurzem Ausblick auf die trüben Gipfel in der Entfernung kehre ich zu ersten längeren Pause im Reisalpenschutzhaus ein. Nach einer Portion Gulasch (von der ich glaub ich noch eine Zweite hätte essen sollen) geht es entlang der Forststraße runter zur Brennalm und zur geschotterten Forstautobahn. Dieser folge ich ein gutes Stück, bevor ich nach links in den Wald abbiege – wie ich finde einer der schönsten Teile der Strecke auf angenehmen Boden im leicht mystischen Nadelwald. Nach dieser Passage erreiche ich die Hütte oberhalb des Gscheidbodens. Nur noch ein Stück und ich bin am tiefsten Punkt vor dem letzten großen Anstieg angelangt. Im Wald geht es mäßig steil bergauf, auch hier ist es rutschig und ich merke langsam die bisherige Anstrengung. So erreiche ich die lange Almwiese mit Ausblick bis zur Traisner Hütte auf der Hinteralm. Bis dorthin sind aber noch einige Kilometer und Höhenmeter zu überwinden. Vorbei an ein paar Kühen nehme ich den Anstieg in Angriff, die letzten Schnitten liefern die notwendige Energie. Nach Blick zurück zu Reisalpe, Hochstaff und Kiensteineröde erreiche ich das vorletzte Ziel des Tages auf der Traisner Hinteralm (Gipfel 6, Kreuz 7).

Kreuz Nummer Sechs Blick zurück, rechts Hochstaff, links Wendelgupf Letzte Sonne bei der Liftstation

Die Hütte hat heute schon geschlossen, also verbrauche ich die letzten meiner eigenen Vorräte mit Ausblick auf Ötscher und Umgebung. Weiter geht es am Gratweg und auf der Asphaltstraße zur Muckenkogel, dem letzten Gipfel des Tages (Gipfel 7, kein Kreuz). Nun am Wanderpfad hinab zur Bergstation des Sessellifts und weiter zur Abzweigung zum Pichlersteig. Nochmal ist Konzentration gefragt, der Weg ist oft nass und rutschig. Nachdem ich auch diese Hürde gemeistert habe fehlt nur noch ein Stück durchs Gestrüpp zu den Wiesen über dem Pichlerhof. Vorbei an einigen Schafen geht es zur Forststraße, die mich die letzten dreieinhalb Kilometer zurück zum Ausgangspunkt führt. Bis ich dort ankomme, hat mein GPS Gerät schon Tag- auf Nachtmodus umgeschaltet, die Sonne ist also bereits untergegangen und es wird langsam dunkel.

Alles begann vor vielen Jahren mit der Kombination von der Wanderung auf die Reisalpe durchs Schindeltal mit Übergang zur Traisner Hinteralm und Abstieg ins Engeltal. Nach diversen Erweiterungen ist die Runde für mich komplett. Zumindest bis zum nächsten Jahr :-)

Route: Kreuzung Schindeltal/Engeltal - Neutaler - Quineck - Wendlgupf -  Kiensteineröde - Sengenebenberg - Ebenwaldhöhe - Hochstaff - Kleinzeller Hinteralm - Reisalpe - Brennalm - Gscheidboden - Traisner Hinteralm - Muckenkogel - Pichlersteig - Engeltal
Statistik: 8h15/2100hm/30,3km

Offizielle Angaben: Gibt's hier wirklich keine... :-)